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Päpstliche Macht: In geistlichen Angelegenheiten ist der Papst die oberste Autorität in der katholischen Kirche. Er hat die Befugnis, die Lehre zu verbreiten. In weltlichen Angelegenheiten ist der Papst das Staatsoberhaupt des Staates Vatikanstadt. Er hat auch eine Reihe diplomatischer Privilegien. Siehe auch Papsttum.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Philosophie des Mittelalters über Päpstliche Macht - Lexikon der Argumente

Gaus I 347
Päpstliche Macht/Mittelalterliche Philosophie/Kilcullen: In der zentralen Frage des Verhältnisses zwischen geistlicher und weltlicher Macht befürwortete Thomas von Aquin päpstliche Herrschaftsansprüche, Giles behauptete, dass alle legitime Macht auf Erden in erster Linie dem Papst gehöre, und Marsilius, dass alle legitime Zwangsgewalt dem weltlichen Herrscher gehöre.
>Thomas v. Aquin
, >Macht, >Gesellschaft, >Staat.
Johannes von Paris plädierte für eine Beschränkung der geistlichen Macht auf geistliche Handlungsmethoden und der weltlichen Macht auf zeitliche Handlungsmethoden, erlaubte aber jedem, seine angemessenen Methoden anzuwenden, um indirekt einige Wirkungen in der Sphäre des anderen zu erzielen.
Wilhelm von Ockham argumentierte, dass der Papst die Machtfülle in geistlichen Angelegenheiten hat und gelegentlich in weltliche Angelegenheiten eingreifen kann, aber nur in Situationen der Notwendigkeit, in denen die Laien nicht handeln wollen oder können.
>Päpstliche Macht/Ockham.
Jakobus von Viterbo vertrat eine ähnliche Position wie Giles (siehe Dyson, 1995), ebenso Augustinus von Ancona (siehe McGrade, Kilcullen and Kempshall, 2001(1): 418-83).
John Wyclif setzte Giles' Argument fort, dass die Herrschaft nicht Ungläubigen oder, wie Wyclif argumentierte, niemandem in Sünde gehören kann (2001(1): 587-654). Ungefähr zur gleichen Zeit entstanden mehrere kurze Werke wie "On Royal and Papal Power" (Über die königliche und päpstliche Macht) von John of Paris (siehe Dyson, 1999a(2); 1999b(3); zu den Umständen dieser Schriften siehe Saenger, 1981(4)). Es gab weitere Teilnehmer an der Debatte, deren Werke nicht in englischer Sprache verfügbar sind (siehe Miethke, 2000a(5)). Soweit ich weiß, hat kein mittelalterlicher Schriftsteller argumentiert, dass säkulare Macht prinzipiell nicht dazu benutzt werden sollte, die wahre Religion zu fördern und religiöse Irrtümer zu verhindern.
Kilcullen: Meines Wissens war das erste überzeugende Argument* für einen solchen Grad der Trennung der beiden Mächte Bayle's im Philosophischen Kommentar(6).

* Die Argumente von Lockes erstem Toleranzschreiben waren nicht stark genug, um diejenigen zu überzeugen, die überzeugt werden mussten: Es ist nicht selbstverständlich, dass der Staat nur zu diesem weltlichen Zweck existiert. In seinem vierten Brief verwendete Locke Argumente wie die von Bayle.

1. McGrade, Arthur Stephen, John Kilcullen and Matthew Kempshall (2001) The Cambridge Translations of Medieval Philosophical Texts. Vol. 2, Ethics and Political Philosophy. Cambridge: Cambridge University Press.
2. Dyson, Robert W. , Hrsg. und Übers. (1999a) Three Royalist Tracts, 1296—1302: Antequam essent clerici; Disputatio inter clericum et militem; Quaestio in utramque partem. Bristol: Thoemmes.
3.Dyson, Robert W., Hrsg. und Übers. (1999b) Quaestio de potestate papae (Rex pacificus): An Enquiry into the Power of the Pope. Lewiston: Mellen.
4. Saenger, Paul (1981) 'John of Paris, principal author of the Quaestio de potestate papae (Rex pacificus)'. Speculum, 56: 41-55.
5. Miethke, Jürgen (2000a) De potestate papae: Die päpstliche Amtskompetenz im Widerstreit der politischen Theorie von Thomas von Aquin bis Wilhelm von Ockham. Tübingen: Mohr Siebeck.
6. Bayle, Pierre (1708) A Philosophical Commentary on These Words of the Gospel, Luke xiv.23, 'Compel them to come in, that my house may be full'.London:Darby.

Kilcullen, John 2004. „Medieval Politial Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Philosophie des Mittelalters

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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